Zu Gast beim Vegesacker Ruderverein

Barbara und Achim Weiffen | 19. September 2022

Urlaub an der Unteren Weser. Auf dem Programm stehen neben den Städten Bremen und Bremerhaven einige Radtouren durch die Wesermarsch.

In der Nähe unseres Quartiers entdecken wir das Bootshaus des Vegesacker Rudervereins, das kurz vor der Mündung des Flusses Lesum in die Weser liegt. Ob wir hier wohl einmal mitrudern dürfen? Wir werden an den Wanderruderwart Dirk Eckelt verwiesen, den wir telefonisch erreichen und der sogleich alles für uns arrangiert. Zusammen mit Dirk und Thomas bringen wir am nächsten Abend unser Boot „Weser“ zu Wasser und starten in Richtung Sperrwerk. Tatsächlich wird das gesamte Land durch Flussdeiche und Sperrwerke gegen Wasserfluten geschützt. Wir erfahren, dass der Tidenhub vor allem durch das immer tiefere Ausbaggern der Weser bis zu vier Meter betragen kann! Daher ist der Tidenkalender im Ruderverein ein unverzichtbares Informationsmittel. Das Lesumsperrwerk ist auf unserer Tour geschlossen, so dass wir schleusen müssen. Weiter geht es dann die Lesum hinauf. Wir fahren vorbei an schönen Villen und Knoops Park mit uralten Bäumen sowie einer Bootswerft auf der gegenüber liegenden Seite. Bald schon müssen wir wenden und zurück zum Bootshaus,  es wird Mitte September doch schon recht früh dunkel. Nach dem Rudern sitzen wir im Clubraum des VRV am großen Tisch noch nett zusammen, ein schöner Ausklang unserer ersten Rudertour auf der Lesum.

Dirk Eckelt, Barbara und Achim Weiffen auf der Terrasse des VRV

Am nächsten Tag will Dirk  mit uns auf die Weser,  vorbei an den Werften und entlang der Weserstrände. Aber da spielen Wind und Flut nicht mit! Der Nordwind wird immer stärker und wir erfahren, dass eventuell die Fluttore geschlossen werden. Eins davon befindet sich zwischen Bootshaus und Steg und wir wollen es doch tunlichst vermeiden, nach der Rückkehr vor dem geschlossenen Tor zu stehen! Jetzt nicht mehr aufs Wasser zu gehen,  ist die einzig vernünftige Entscheidung. Aber Dirk hat ein Alternativprogramm. Mit dem Auto fahren wir zur Gedenkstätte „Bunker Valentin“ in Bremen-Farge,  der Ruine einer U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg. Tausende von Zwangsarbeitern aus ganz Europa wurden von den Nazis hier eingesetzt, viele starben hier an Unterernährung, Krankheiten und willkürlicher Gewalt der Wachen.  Die Dimensionen sind gewaltig, sieben Meter dicke Betondecken und –wände sollten jedem Bombenangriff standhalten. Nach diesem bedrückenden Ort fährt Dirk mit uns zurück und wir spazieren durch den schönen „Knoops Park“,  den wir gestern bereits vom Wasser aus gesehen hatten.

Zurück am Bootshaus verabschieden wir uns von unserem Ruderkameraden Dirk Eckelt,  der uns so gastfreundlich in „seinem“ VRV aufgenommen hatte und uns zum guten Schluss noch eine Ausgabe der Vereinschronik mit auf den Weg gibt. Seine Einladung, einmal für ein Ruderwochenende nach Vegesack zu kommen, können wir nur empfehlen. Lesum aufwärts kann entlang Knoops Park in die Hamme oder die Wümme gerudert werden. Von der Weser aus sind Ochtum und Hunte mögliche Ruderziele des wunderschönen und vielseitigen Ruderreviers.

3 Kommentare
Peter Scholl

Super - ich finde es immer beeindruckend, wie offen und freundlich man in den verschiedenen Rudervereinen als Gastruderer aufgenommen wird. Und die Perspektive vom Wasser ist doch eine ganz andere. Es würde mich freuen, wenn wir noch mehr von gastfreundlichen Ruderrevieren lesen würden.

Stephan Möckel

Liebe Barbara und lieber Achim, Dank für euren schönen Bericht, der hoffentlich Nachahmer findet. Wäre ja mal eine WaFa wert; wenn ihr euch da schon auskennnt .......
Herzlichen Gruß auch an den VRV
Stephan

Zdenek Horak

Danke schön für den wunderschönen Artikel,
So sind wir für zukünftigen Wanderfahrten schon vorab informiert.

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