Siegburger gewinnen drei Silbermedaillen bei Deutschen Meisterschaften

Heiner Schwartz | 13. Oktober 2015

DSCF6503 DSCF6508 DSCF6526 DSCF6529 DSCF6559Am Wochenende konnten die Ruderer des Siegburger Rudervereins gleich drei Medaillen bei den Deutschen Meisterschaften und Sprintmeisterschaften in Wiesbaden einfahren. Am meisten beeindruckte der Erfolg im Vierer ohne Steuermann das Fachpublikum. In einem Feld, in dem alle Boote, bis auf ein weiteres, ausschließlich mit Ruderern der aktuellen A und U-23 Nationalmannschaft besetzt waren, musste zunächst daran gezweifelt werden, ob das Siegburger Boot überhaupt den Endlauf erreichen kann. Dies gelang dann überraschend souverän mit Platz zwei im Vorlauf und der gesamt drittschnellsten Zeit. Bereits hier konnte ein namhaftes Boot mit den schnellsten beiden leichten deutschen U-23 Zweiern der abgelaufenen Saison hinter sich gelassen werden. Zwei der geschlagenen Ruderer gingen bei der U-23 WM im leichten Zweier an den Start und die anderen beiden gewannen sogar die Silbermedaille bei der U-23 WM im leichten Vierer. Dieses sehr gute Vorlaufergebnis von Niklas Mäger, Andre Ring, Janek Schirrmacher und Patrik Stöcker ließ zwar darauf hoffen, dass man im Finale nicht hinterherfahren würde, es blieb aber zu erwarten, dass das Siegburger Quartett der härteren Gangart im Finale nicht folgen könne. Doch weit gefehlt.

Im Finale ging der Siegburger Vierer zunächst gut mit den anderen Booten aus dem Startblock, fiel bei 450m durch einen Steuerfehler allerdings auf den fünften Platz zurück. Auf den letzten 250m der 1000m langen Strecke ging dann nochmal ein Ruck durch das Siegburger Boot und das Ziel erreichte lediglich ein Boot 1,5sek vor den Siegburgern. Platz eins belegte eine Renngemeinschaft aus Frankfurt und Mühlheim, die vor vier Wochen an der Weltmeisterschaft im französischen Aiguebelette teilgenommen hat. Einer aus dieser Renngemeinschaft wurde Weltmeister im leichten Achter, einer gewann Bronze im leichten Zweier und zwei saßen im leichten Vierer. Auch alle Ruderer die, die Siegburger auf die Plätze drei bis fünf verwiesen, gehörten dieses Jahr zur Nationalmannschaft. Auf dem dritten Platz folgte ein Vereinsboot aus Frankfurt mit zwei Athleten, die bei der diesjährigen U-23 WM in Plovdiv im Vierer an den Start gingen und zweien, die im U-23 Achter an gleicher Stelle Weltmeister wurden. „Dieses Ergebnis ist wirklich großartig für unseren Verein! Natürlich muss man berücksichtigen, dass Athleten, die vor 4 Wochen bei der WM an den Start gegangen sind, in der Zwischenzeit hauptsächlich Pause gemacht haben und jetzt erst wieder richtig ins Training einsteigen und auch, dass 1000m anders gefahren werden können als die olympischen 2000m. Trotzdem ist es eine großartige Leistung, als Vereinsvierer, Mannschaften zu schlagen, deren erklärtes Ziel es ist, im nächsten Jahr in Rio bei den olympischen Spielen an den Start zu gehen und das zusätzlich in einer wirklich sehr schnellen Zeit.“ So kommentierte Erik Ring, selber Weltmeister im leichten Vierer und heute Sportvorsitzender des SRV, das hervorragende Abschneiden des Siegburger Vierers.

Janek Schirrmacher und Patrik Stöcker starteten, zusammen mit Heiner Schwartz und Ruderern aus Leverkusen knappe zwei Stunden nach ihrem Erfolg im Männerachter erneut. Auch hier ging es gegen starke Konkurrenz. Am Start legten sich zunächst die Achter aus Krefeld und Frankfurt vor Siegburg-Leverkusen an die Spitze. Der sehr stark eingeschätzte Leichtgewichts Achter, konnte dem hohen Tempo bereits am Start nicht folgen. An der Streckenhälfte konnte sich das Siegburg-Leverkusener Schiff an den sprintstarken Krefeldern und an Frankfurt vorbeischieben. 250m vorm Ziel sah es nach einem Sieg für Siegburg-Leverkusen aus. Leider fiel die Mannschaft dann etwas auseinander und die Frankfurter flogen nochmal von hinten heran. Das Ergebnis musste per Zielkamera ausgewertet werden. Den knappen Sieg mit 3/100sek Vorsprung ging an Frankfurt.

Bei den Deutschen Sprintmeisterschaften, die seit 2013 zusammen mit den Deutschen Meisterschaften ausgetragen werden, ging Heiner Schwartz zusammen mit Fabian Weiler (RTHC Bayer Leverkusen) im Doppelzweier an den Start. Bereits im Vorlauf zeigten die Silbermedaillengewinner von 2014 und 2013, dass sie auch 2015 mit um die Medaillen fahren können. Einen kurzen Schreckmoment gab es im Halbfinale, als Heiner Schwartz mit seinem Ruder kurz vor dem Ziel an einer Boje hängen blieb. Zum Glück reichte der Schwung der bis dahin Führenden, um den Einzug ins Finale zu sichern. Im Finale lief der Start bei starkem Schiebewind und Wellengang nicht ganz rund für Weiler und Schwartz. Erst ab der Streckenhälfte schoben sie sich wieder an die führenden Boote heran und überholten eins nach dem anderen. Im Ziel lagen sie auf Position zwei hinter dem Boot aus Mainz, das in den vergangenen beiden Jahren in gleicher Besetzung im leichten Doppelzweier Deutschland bei internationalen Wettkämpfen über die olympische Distanz vertreten hat.

Aus der Siegburger Trainingsmannschaft war auch Yannik Bauer am Start. Er startete sowohl bei den Deutschen Meisterschaften, als auch bei den Sprintmeisterschaften im Doppelvierer, zusammen mit Ruderern der Bonner RG. Auf der 1000m langen Strecke verfehlte Bauer mit seiner Mannschaft leider den Endlauf. Über die 350m belegte seine Crew Platz neun.

 

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